7 Gründe für Neuorientierung in Elternzeit

7 Gründe, warum sich gerade deine Elternzeit zur beruflichen Neuorientierung anbietet

Ob du sinnsuchend und eher emotional unterwegs bist oder rational und eher wirtschaftlich orientiert, oder eine Mischung. Warum gerade die Elternzeit eine gute Zeit für deine berufliche Neuorientierung ist und wie du die Zeit nicht nur für dein Kind, sondern auch für dich als Mama nutzen kannst, erfährst du in diesem Blogartikel.

Mir ging es ganz ähnlich. Die Unzufriedenheit im Job, die ich früher schon gespürt hatte, konnte ich als frisch gebackene Mama nun nicht mehr wegdrücken oder gar akzeptieren. Darum wurde gerade in der Elternzeit meine persönliche Sinnsuche konkreter und intensiver. Die Auszeit mit meiner Tochter Zuhause habe ich sehr genossen, dies als Lebensmodell in Vollzeit konnte ich mir aber nicht vorstellen. Ich liebe Arbeiten und zwar für etwas, an das ich glaube. Ich möchte etwas bewirken mit meiner Zeit. Ich kann mich so selbst zum Ausdruck bringen und verwirklichen, aber auch einen Beitrag zum Wohle anderer leisten. Das war meine tiefe Sehnsucht schon immer. Auf meiner Über-Mich Seite schreibe ich mehr zu meiner Story und meinen persönlichen Beweggründen, warum ich meine Elternzeit zur beruflichen Neuorientierung genutzt habe.

Nun zu den 7 Gründen, die dir noch den ein oder anderen Impuls geben, auch deine Elternzeit zur beruflichen Neuorientierung zu nutzen.

Grund 1 – raus aus der Mühle, lässt Raum für das Wesentliche in der Elternzeit

Klar dein Baby fordert dich sehr, und deine eigenen Bedürfnisse stehen gerade am Anfang nicht ganz oben auf der Liste. Jedoch entsteht auch eine vielleicht neue Form der Langsamkeit in deinem Alltag. So war es zumindest bei mir. Die Einfachheit, die Erkenntnis, wie wenig so ein neues Menschlein eigentlich wirklich braucht, lange Spaziergänge, mehr Ruhe. Das habe ich sehr genossen und auch meinen eigenen bisherigen Konsum überdacht.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass wir unseren bisherigen Berufs- und Lebensweg hinterfragen in dieser Lebensphase. Raus aus der Mühle, kannst du erst einmal wieder Durchatmen, ein wenig mehr bei dir ankommen. Vielleicht hattest du schon vorher Zweifel und die werden jetzt lauter? In der Ruhe kreisen die Gedanken und auch deine Herzenswünsche melden sich vielleicht immer mehr.

Das hat nichts mit Träumereien zu tun, sondern ist für mich ganz existenziell. Wer bist du, was macht dich glücklich? Was willst du denn eigentlich wirklich bewirken mit deinem Tun?

Grund 2 – Durchs Mama-werden verändert sich unser ganzes Wertesystem

Werte sind uns ein inneres Orientierungssystem, was uns wirklich wichtig ist. Warum solltest du deine Werte kennen? Im Grunde verändern diese sich nicht allzu sehr über die Lebensspanne, aber ein neues Wesen in dem Familiengefüge, für das du sorgst und Verantwortung trägst, bringt eine neue Dynamik ins System.

  • Was willst du hinterlassen, wenn du mal nicht mehr bist?
  • Was soll dein Kind von dir lernen?
  • Was willst du vorleben?
  • Wofür willst du dich einsetzen?
  • Womit verbringst du deine Zeit, während dein Kind in der Betreuung bei Fremden ist?

Ich habe einen gratis Werte-Finder zusammengestellt, mit dem du dich spielerisch zu deinen 3 wichtigsten Werten navigieren kannst. Mit dem Pdf lotse ich dich in wenigen Minuten durch die Übungen. Hab viel Freude damit!

Grund 3 – In der Elternzeit lernst du Prioritäten zu setzen

Früher war es für dich vielleicht noch total ok bis 19:00 oder 20:00 Uhr das Projekt zu rocken, tagelang auf Dienstreisen unterwegs zu sein, oder am Wochenende zu arbeiten. Jetzt möchtest du deine kostbare Zeit anders gestalten. Unsere Energie ist begrenzt und jetzt zapft ein neues wunderbares Menschlein auch seinen berechtigten Anteil daran ab. Du willst dein Kind aufwachsen sehen. Auch die vielen kleinen Wunder miterleben, dabei sein!

Was ist jetzt wirklich dran und was kann warten?

Abwasch vs. Mittagsschlaf. Haare waschen vs. Intensives Kuscheln. Prioritäten zu setzen, lernen wir in der Elternzeit eben Schritt für Schritt. Gleichzeitig gewinnen wir dadurch auch mehr Abstand vom meist wirtschaftlich und im Außen getriebenen Alltag und erfahren, dass es auch anders geht und wir mindestens genauso glücklich sind – auch mit nicht perfekt aufgeräumter Wohnung oder gestylter Frisur, aber in Verbindung.

Meine Botschaft: Kinder sind nur einmal so klein, arbeiten können wir noch den Rest unseres Lebens. Was würde dir mehr Leid tun, verpasst zu haben?

Sandra Kleine

Grund 4 – Familienfreundlichere Arbeitsbedingungen müssen her

Wenn dir dein aktueller Job – Gründe gibt es viele – keine familienfreundlicheren Arbeitsbedingungen bieten kann, dann muss ein neuer her. Vielleicht möchtest du Zeit sparen beim Arbeitsweg, oder brauchst generell flexiblere Zeiten, die mit den Betreuungszeiten vereinbar sind. Rechtlich gesehen haben Eltern zwar einen Anspruch auf einen Betreuungsplatz. Wenn dieser in der Praxis aber nur bis 15:30 Uhr zur Verfügung steht, dann wirds schon eng mit Vollzeit arbeiten. Die berufliche Neuorientierung nach der Elternzeit ist dann eine Notwendig, die du angehen solltest.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist leider ein gesellschaftliches, politisches und wirtschaftliches Thema

Aktuell lastet das Thema auf den Schultern der Eltern, woduch letztendlich die Kinder die Leid-Tragenden sind. Diese Grundhaltung, Kinder wegzuorganisieren, damit Eltern ungestört weiter arbeiten können, stößt mir dabei sauer auf. Nicht zuletzt die Pandemie hat gezeigt, welchen niedrigen Stellenwert eigentlich die Kinder in unserer Gesellschaft haben. Vielleicht können wir als Eltern da eine Revolution von innen anzetteln. So schlägt es auch Birk Grüling in seinem Buch „Eltern als Team“ vor. Denn ein Patentrezept, das für alle passt, gibt es bei dem Thema nicht. Immerhin setzt er sich mit dem Thema Vereinbarkeit aus der Vaterperspektive auseinander.

Tipp: Konstruktive Lösungsvorschläge bietet dazu auch meine Lieblings-Doku-Reihe plan b und schaut – natürlich – u.a. nach Dänemark. Die Doku dauert ca. 30 min und du kannst sie dir bis März 2022 in der ZDF Mediathek anschauen.

Das Ziel beim Thema Vereinbarkeit ist für mich, das eigene Leben nach den individuellen Bedürfnissen gestalten zu können. Dafür braucht es gesellschaftlich noch viel mehr Akzeptanz für „nicht-normale“ Modelle und weniger Augenrollen. Der eigene Beruf und das Elternsein sollte entspannt und sinnvoll miteinander möglich sein, ohne sich hin und her gerissen zu fühlen oder ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.

Grund 5 für berufliche Neuorientierung nach der Elternzeit – Es besteht keine Wiedereinstiegsgarantie in deinem alten Job

Vielleicht bist du auch nicht ganz freiwillig dazu aufgefordert, dich neu zu orientieren.
Mein Tipp, dann nutze diese Gelegenheit gleich richtig! Und such dir nich einfach nur irgendeinen Job, sondern schau genau in dich hinein. Was willst du denn wirklich von Herzen gern machen?

Wir Menschen und unser Gehirn sind ja von Natur aus bequem, weil auf Energiesparmodus aus. Oftmals brauchen wir einen – leider oft schmerzhaften – Schubse von außen. In der Psychologie spricht man von dem Konstrukt der kritischen Lebensereignisse. Stressoren, die eine Anpassung von uns Abverlangen. Das können u.a. Scheidung, Unfall oder Krankheit, sowie Kündigung sein, die uns zum Innehalten zwingen.
Meist gehen die Menschen aus diesen Krisen aber gestärkt hervor. Warum? Weil sie intensiv reflektieren, was sie eigentlich stattdessen wirklich wollen? Nicht selten finden sie sogar über diese schmerzliche Erfahrung zu ihrer Berufung.

Wenn du aktiv deine Berufung finden möchtest, ohne dich erst in eine Krise zu stürzen, dann vereinbare gleich dein kostenfreies Kennenlerngespräch mit mir und ich stelle dir mein Berufungscoaching kompakt vor.

Grund 6 – Die Elternzeit kann auch für deine Weiterbildung und somit für deine berufliche Neuorientierung genutzt werden

In den allermeisten Fällen nehmen die Mamas ca. ein Jahr Elternzeit. In diesem Jahr passiert sehr viel. Nicht nur die wahnsinnigen Entwicklungsschritte deines Kindes, auch in dir passiert viel. Je nachdem ob du ein Mensch mit großem oder geringerem Energiereservoir bist, kannst du dich in deiner Elternzeit wunderbar mit Dingen und Themen beschäftigen, die du schon lange einmal angehen wolltest. Einen Makramee Kurs machen zum Beispiel, Italienisch lernen, anfangen mit Journaling oder dich weiterbilden.
Wenn du bereits die innere Klarheit hast, was du unbedingt angehen möchtest, dann nutze dieses Jahr auch für dich. Online ist derzeit super viel möglich und bietet auch Raum für freie Zeiteinteilung. Also vergiss dich selbst nicht!

Grund 7 – Mamasein als Schlüsselkompetenz im Berufsleben

Mamasein, Elternsein und berufliche Erfüllung schließen sich nicht aus – im Gegenteil. Ich bin der Überzeugung, dass uns Kinder sehr gut spiegeln, was wesentlich ist und wirklich zählt im Leben. Wir lernen uns wieder mehr Zeit zu nehmen für die kleinen Freuden und Wunder des Alltags und der Natur, die wir gemeinsam mit Neugier entdecken können.

Als Eltern lernen wir eine Menge über uns selbst

Auch zu unseren eigenen Schattenthemen spiegeln uns unsere Kinder besonders gut. Ich gebe dir ein Beispiel. Wenn dein Kind nicht auf dich hört und nicht macht, was du von ihm willst. Und dich das selbst so aus der Ruhe, gar in Rage bringt, dass es dich frustriert oder du lauter und drängender wirst, als du es eigentlich möchtest. Dann kann auch dies ein Hinweis darauf sein, dass in deiner Kindheit dein eigener Wille nicht ernst genommen wurde. Wenn dein inneres Kind sich meldet, will es dir unbewusste Themen bewusst machen. Es kann sehr heilsam sein, diese genauer anzuschauen. Mamas und Papas, die sich persönlich weiterentwickeln sind auch in Berufsleben erstens selbstbewusster, sagt ja schon der Begriff: sich selbst bewusster und dies hilft auch im Umgang mit anderen Menschen.

Weitere Schlüsselkompetenzen

Das Zeit- und Selbstmanagement funktioniert meist sehr gut. Wenn ich 15 Uhr los muss zur Kita, dann verplemper ich nicht vorher meine Zeit in Meetings oder auf Instagram, sondern schaffe konzentriert meine Aufgaben. Unsere Organisationsfähigkeit und Flexibilität als Eltern wird enorm geschult. Ein Beispiel: Das Baby weint und hat doch schon eine halbe Stunde eher Hunger als üblich? Ist halt jeden Tag anders und wenn man denkt, man hat den Rhythmus raus, ist er eh wieder anders…. Also wird das Baby eben an der Bushaltestelle gestillt. Besser als wenn es die ganze Fahrt über weint und wir uns von den ungläubigen Blicken der anderen Passagiere zusätzlich stressen lassen. Andere Leute einfach nicht so wichtig nehmen und eine pragmatische, spontane Lösung finden, können viele Mamas gut. Alles Eigenschaften, die auch im Berufsleben sehr relevant sind. 

Also es lohnt sich auch nach längerer Babypause, selbstbewusst aufzutreten und die eigenen Kompetenzen nicht unter den Scheffel zu stellen.

Welche Fragen du dir in deiner Elternzeit zur beruflichen Neuorientierung stellen kannst

Gerade so eine Auszeit vom normalen Hustle im Berufsleben, kannst du wunderbar für deine berufliche Neuorientierung nutzen. Der neue Lebensabschnitt bringt ohnehin so einige Veränderungen mit sich. Nutze diese Phase doch gleich für dich und deine eigene Entwicklung. Nimm dich selbst genauso wichtig, wie dein Kind und setze dich mit dir selbst auseinander.

Werde dir darüber im Klaren:

  • Was sind deine Stärken?
  • Was macht dir Freude?
  • Was motiviert dich?
  • Wo siehst du dich in Zukunft?
  • Wie willst du leben?
  • Was willst du bewirken auf dieser Welt?

Ich wünsche dir eine gute Zeit und viel Erfüllung auf deinem Weg!

Sandra Kleine
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