Wie Energie tanken, wenn du mitten im Herbstblues steckst
/in Berufung - Purpose - Sinn, Motivation, Persönliche Weiterentwicklung/von Sandra KleineWie Energie tanken, wenn du mitten im Herbstblues steckst
der November hat mich völlig geplättet. Ich bin dankbar, dass ich langsam wieder Motivation und Kraft finde. Sonst wäre dieser Text auch nicht zustande gekommen. Wer mich kennt, oder schon länger hier mitliest, weiß, dass ich schreibe, wenn ich es fühle.. Daher gab es zwar im November keinen Text, dennoch dient er als Inspiration für diesen.
Energiekrise und wenn ich dann auch noch mitten im Herbstblues stecke, was hilft denn da?
Utopia schreibt, Herbstblues sei eine leichte depressive Verstimmung, die vor allem durch Lichtmangel hervorgerufen wird. Was ja zur Energiekrise gut passt sprachlich. Wir können aber viel dagegen tun. Daher habe ich ein paar Tipps zusammengetragen und in 3 Ebenen geteilt: Körper, Geist und Seele.
Tipps zum Energie tanken: auf körperlicher Ebene
Wenn du dich in einer persönlichen Energieflaute befindest, besonders in der Herbstzeit, gibt es viele Ansätze, um dein Wohlbefinden und deine Energie zurückzugewinnen:
1. Licht
Halte dich, so viel es geht draußen auf. Das Tageslicht beeinflusst deinen Hormonhaushalt positiv. Wir tanken förmlich Energie. Selbst Spaziergänge an der frischen Luft, selbst bei bewölktem Himmel, können helfen.
2. Bewegung
Wie mit allem, was uns gut tut, die ungesunde Variante fühlt sich erstmal bequemer an, z.B. Chips auf dem Sofa, aber die vermeintlich anstrengendere Variante, z.B. raus gehen, oder Sport machen, fühlt sich hinterher besser an. Regelmäßige Bewegung wie Yoga oder moderates Training verbessert die Durchblutung und hebt die Stimmung.
3. Gesunde Ernährung und Vitamin D
Viel Grünzeug essen ist wichtig für das Immunsystem und gibt neue Energie. Auch Nüsse, Vollkornprodukte und Superfoods (z. B. Algen) sind besonders effektiv, da sie Nährstoffe für den Energiehaushalt liefern. Das Vitamin-D Depot aufzufüllen kann in der dunklen Jahreszeit unterstützend wirken. Es trägt außerdem allgemein zu einer gesunden Stoffwechselaktivität bei.
4. Sauna und Wechselduschen
Wechselduschen am Morgen beleben zusätzlich deinen Organisms und helfen, Müdigkeit zu vertreiben. Die durchdringende Wärme in der Sauna entspannt die Muskulatur und hebt das Energielevel durch den Heiß-Kalt Wechsel.
5. Schlaf und Entspannung
Ein angepasster Schlafrhythmus ist im Herbst besonders wichtig. Gönn dir ausreichend Schlaf und Ruhepausen. Auch kleine Auszeiten wie ein Bad können das Wohlbefinden heben und bei der Entspannung helfen. Oder pack dir eine Wärmflasche ins Bett, bevor du hineinschlüpfst. Auch gezielte Atemtechniken oder Entspannungsübungen helfen dich körperlich zu regulieren.
6. Gemütlich machen
Cozy Weihnachtsfilme, weniger Hustle, Einkehr und Wintering einleuten. Ist doch schön. Jetzt ist genau die richtige Zeit einfach mal nichts zu tun. Mach es dir Zuhause kuschelig. Zünde Kerzen an. Und lass das Handy mal aus.
7. Rauschmittel weglassen
Kein Alkohol, kein Tabak und andere Substanzen. Diese bringen dir kurzfristig vielleicht Ablenkung und Freude, machen alles auf lange Sicht aber nur schlimmer.
8. Positives schaffen
Glückshormone werden freigesetzt, wenn du deiner Kreativität nachgehst. Erstens gönnst du deinem Geist dabei Ruhe und zweitens stärken kleine Projekte deine Lebensfreude und Selbstwirksamkeit. Das lässt dich aktiver fühlen, auch das psychische Wohlbefinden steigt. Also male, tanze, singe, zeichne…
9. Lachen ohne Grund
Als Lachyoga Trainerin weiß ich, wie kraftvoll unser körpereigenes Regulationssystem ist und wie viel Energie durchs Lachen erzeugt wird. Auch absichtilches Lachen schüttet Glückshormone aus und wir fühlen uns gelassener und gesünder. Wähle Lachen als Reaktion der 1. Wahl.
Tipps zum Energie tanken: auf geistiger Ebene
1. Resilienz
Grad schon angesprochen: Lachen ist eine super Möglichkeit deine Widerstandsfähigkeit zu stärken. Es ist auch möglich, die Fähigkeit, belastende Situationen gut zu überstehen und im Idealfall sogar gestärkt daraus herauszugehen, zu erlernen. Es gibt Strategien für Erwachsene und Kinder, die sehr hilfreich sein können.
2. Gedankenhygiene
Beobachte mal, was es in dir so denkt. Über 60.000 unbewusste Gedanken wälzen wir täglich. Sie färben unsere Sicht auf uns selbst und auf unser Umwelt. Dabei ist das meiste nicht einmal wahr.
Du brauchst noch mehr gute Gründe das Grübeln loszulassen?
3. Routinen und Struktur
Auch wenn sich mir bei Routine schnell eher Langeweile einstellt, gewisse Routinen sind sehr nützlich. Zum Beispiel ein Glas lauwarmes Wasser trinken am Morgen. Einer Freundin jeden Tag einen guten Morgen wünschen. Treppe laufen, statt Aufzug fahren. Abends Dankbarkeitstagebuch. Schau mal, welche Routinen dir gut tun.
4. Achtsamkeit
Sei sanft mit dir und kümmere dich gut um dich selbst und deine Bedürfnisse. Gerade in der Adventszeit, wo es viel ums Kümmern um andere geht, vergessen wir, dass wir uns zuerst gut um unsere eigenen Ressourcen kümmern müssen.
5. Soziale Kontakte
Einsamkeit ist ein Gesundheitsrisiko, schreibt die AOK. Jeder hat seine eigene Wohlfühlgrenze, wieviel und was ihm guttut. Das heißt aber nicht, dass du alles allein mit dir ausmachen musst. Teile dich mit. Nicht einigeln, sondern suche den Austausch mit Freunden und Gleichgesinnten. Das hilft gegen das Gefühl alleine zu sein mit dem Herbstblues. Gemütlich zusammen spazieren oder Tee trinken. Auch Vereine und Initiativen, Gemeinden, Nachbarschaftstreffs können einen Anlaufstelle sein.
6. Arbeit und Freizeit trennen
Tatsächlich ist das ein problematisches Phänomen, das die Grenzen zwischen Arbeiten und Freizeit immer mehr verschwimmen. Sie möglichst nicht nach Feierabend oder am Wochenende erreichbar und nimm auch keine Arbeit mit in den Urlaub. Körper und Geist brauchen Erholung. In einem Blogbeitag hatte ich auch schon die Entgrenzungserscheinung beschrieben.
7. Stress vermeiden
Pausen gehören zum Arbeiten dazu. Manchmal ist es „nur“ eine Phase. Richtig ungesund ist allerdings Dauerstress und Belastung. Wenn du dich oft gestresst fühlst, schau genau, was die Auslöser sind. Ob du mit deiner inneren Einstellung etwas verändern kannst, z.B. Perfektionismus loslassen, oder ob es äußere Faktoren sind, die du verändern kannst, z.B. Loslassen von Erwartungen/ Menschen/ Beziehungen, oder eine berufliche Neuorientierung fällig ist. Hier mein Blogbeitrag mit 6 nützliche Sichtweisen bei zu viel Stress.
Was ich allerfings mitlerweile kritisch sehe, sind so Angebote und Retreats, die uns Menschen helfen wieder aufzuladen, damit wir dann im System wieder funktionieren können und weiter leistungsfähig sind, anstatt an den ungesunden Strukturen etwas zu verändern, die uns ausbrennen lassen.
8. Sage NEIN
Ist doch total ok, mal weniger Energie zu haben. Dann sag ab. „Nein. ich will nicht.“ ist ein ganzer Satz mit Begründung. Ohne Rechtfertigen, Entschuldigen und so weiter. Nein, Danke.
Gesunde Grenzen setzen, bei uns bleiben, das dürfen wir alle noch üben. Weihnachten steht ja vor der Tür. Da gibt es wieder viele Übungsgelegenheiten.
9. Problemen und Konflikten nicht ausweichen
Verdrängung macht alles oft noch schlimmer. Geh die Sachen direkt an. Du wirst sehen, es schläft sich besser. Konflikte, Meinungsverschiedenheiten, Probleme sind normal, kein Anzeichen von Schwäche. Sei ehrlich und mutig und geh alles Schnittchen für Schnittchen an.
10. Hol dir professionelle Unterstützung
Beratungsstellen helfen in vielen Lebenslagen weiter, um einen Ansatzpunkt für Lösungen zu finden. Oder nutze Coaching & Therapie um für dich weiter zu kommen.
Die Stadt Dresden beispielsweise hat einen psychosozialen Krisendienst.
Interessant finde ich auch das Angebot von https://www.hellopeers.de, die mit ihrem Angebot die teils imense Wartezeit auf Therapieangebote schließen wollen.
Tipps zum Energie tanken: auf seelischer Ebene
1. Stille
Sein, statt tun etablieren. Lerne stille auszuhalten. Du musst auch nicht ständig reden, um diese zu füllen. Weniger müssen. Und dich nicht schlecht fühlen, wenn du mal nichts machst. Ob du mit Meditation klar kommst oder andere Formen für dich gefunden hast in die Stille zu gehen. Das kann auch schon bedeuten, nicht ständig Musik anzumachen. Sondern einfach die Ruhe zu spüren und so mit dir selbst in Kontakt zu kommen.
2. Sinnvolle Aktivitäten
Sinnerleben entsteht, wenn wir uns als Person mit unseren einzigartigen Fähigkeiten und Talenten für einen für uns empfundenen guten Zweck/ zum Wohle der Gemeinschaft zur Verfügung stellen. Als sinnlos empfundenen Arbeit ist in vielen Fällen das Eintrittsticket in den Burnout.
3. Sich Engagieren
Es gibt unzählige Möglichkeiten sich zu engagieren. Du kannst nicht allein die Welt retten, aber wenn sich jeder ein Stückchen einbringt, erreichen wir gemeinsam ganz viel und du fühlst dich erfüllt. Ob ehrenamtlich tätig zu werden oder in der Nachbarschaft oder sich gerade zu Weihnachten an bestimmten Aktionen zu beteiligen:
Johanniter Weihnachtstrucker
Ärzte ohne Grenzen
Oder meine Herzensempfehlung: Regenwald und OrangUtans retten.
Und viele mehr. Google einfach mal.
4. Neugierde
Offenheit für Neues schafft Abwechslung und Überraschung. Überraschung weckt neue Energie. Bleib neugierig, auch wenn deine Akkus gefühlt weniger Ladezustand haben, als üblich.
5. Dankbarkeit
Prakatiziere Dankbarkeit und schule somit deinen Blick auf das, was schon da ist, anstatt auf das, was noch fehlt. Finde z.B. jeden Abend 3 kleine Dinge und Alltagsfreuden, die dich dankbar stimmen. Ich mag die App gern: https://einguterplan.de/app/
6. Inspiration und Zuversicht
Neue Sichtweisen, Menschen, Ideen, Innovationen stimmen mich immer zuversichtlich und wecken die Lebensfreude in mir. Ich liebe zum Beispiel die Doku Reihe plan b in der ZDF Mediathek.
Da gibt es kleine Dokumentationen über aktuelle Herausforderungen unserer Zeit und wie Menschen mit ihren innovativen Herangehensweisen damit umgehen. Mega inspirierend. Ob nachhaltiges Bauen, Ernährung, Wohnen, Soziales. Das macht Lust auf morgen und hilft mir auch aus der Herbstblues-Stimmung.
7. Reflexion
Winterzeit ist Reflexionszeit. Entschleunigen, Innehalten und Bewusstmachen. Bin ich auf dem richtigen Weg? Was will ich loslassen? Was will ich beginnen? Welche Qualitäten will ich im neuen Jahr leben?
Einige Fragen habe ich in diesem Blogtext zur Jahresreflexion gesammelt.
Auch wenn die Energie im Dezember vielleicht wieder mehr da ist. Der Januar kommt bestimmt. Probier aus, was dir persönlich guttut, und kombiniere mehrere Ansätze, um deine Energie schrittweise zurückzugewinnen. Achte gut auf dich, was du brauchst und mach nicht zu viel.
Alles Liebe und viel Freude beim Energie tanken wünsche ich dir!
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