Frage bitte nicht: ‘Und, was machst du so beruflich?’

Sinnvollere Fragen für echte Begegnungen

Wer kennt es nicht, du bist auf einer Business-Netzwerkveranstaltung und kaum hast du deine Jacke abgegeben oder den Raum betreten, kommt sie die Frage, die dort wie das Händeschütteln zum Standard gehört: „Und, was machst du so?“

Hab ich doch früher auch gemacht. 

Inzwischen finde ich diese Frage langweilig..

Ja, es geht, ums Geschäfte machen, aber für mich auch um die Art und Weise und Werte am Ende des Tages. Und nicht nur das – die Frage reduziert Menschen auf ihre Berufsbezeichnung. „Ich bin Architektin.“ „Ich bin Lehrer.“ „Ich bin Coach.“ Alles fein – aber was passiert, wenn dieser Job plötzlich wegfällt? Durch Kündigung, Rente, Krankheit?

Viele stehen dann vor einer Identitätskrise, weil sie nicht gelernt haben, sich jenseits ihrer Arbeit zu definieren. (Wer muss da jetzt nicht schmunzelnd an Loriots ‘Papa ante Portas’ denken, wo er in seiner Rente für Zubause Senf ordert, als wäre er immer noch der Chef-Einkäufer eines großen Betriebes.)

Unser Wert hängt doch nicht von einem Jobtitel ab – er ist immer da und außerdem viel größer.

Nicht nur in meinem Purpose Coaching, auch im Privaten, sehe ich das ständig: Menschen verwechseln, was sie tun mit wer sie sind. Das zu zeigen, macht verletzlich. Das trauen sich viele Menschen nicht. Die Angst nicht gut genug zu sein oder abgelehnt zu werden dafür, wer sie wirklich sind, lässt sie blockieren.  Andere wissen gar nicht mehr, was sie eigentlich ausmacht ohne die Arbeit. 2021 habe ich schon einem einen Text geschrieben “Was heißt Arbeiten eigentlich für dich?”. Den kannst du auch nochmal lesen, wenn du dich weiter mit deiner Arbeit auseinandersetzen möchtest. 

Wenn wir uns nur über unseren Beruf definieren, kann jede berufliche Veränderung zum Erdbeben in unserem Selbstwert werden. 

An dieser Stelle passt das Testimonial von Julia total gut. 

Ihr hat das bewusste Auseinandersetzen mit sich selbst im Purpose Coaching viele – nicht nur berufliche – Türen geöffnet.

Eine Frage war verboten.

Neulich war ich auf einer Netzwerkveranstaltung von The FemBiz, die sich nur an Frauen richtet. Total abgeholt hat mich, dass es dort ein Verbot gab. Nämlich die Frage „Was machst du beruflich?“. 

Wenn wir bei Netzwerkveranstaltungen wirklich Verbindung schaffen wollen, könnten wir andere Fragen stellen. 

Fragen, die tiefer gehen, neugierig machen und mehr über den Menschen erzählen als nur über den Lebenslauf. Zum Beispiel:

  • „Was begeistert dich im Moment?“
  • „Was würdest du auch tun, wenn du nie dafür bezahlt würdest?“
  • „Was hat dich in den letzten Wochen richtig inspiriert?“
  • „Welches Projekt oder Thema bringt dich gerade zum Strahlen?“
  • „Wenn du morgen aufwachst und alles wäre möglich – womit würdest du deinen Tag verbringen?“
  • „Was gibt deinem Leben gerade Sinn?“ 

Das Schöne an dem Abend war, dass es sich dann ganz natürlich ergeben hat, auch über das Berufliche zu sprechen. An Stellen, wo es passte, wo es Sinn gemacht hat, über die eigene Expertise zu sprechen. 

Echte Begegnungen schaffen.

Stell dir vor, du würdest das nächste Mal auf einer Veranstaltung nicht über den Job reden – sondern über Leidenschaften, Träume, Sinn. Plötzlich sprichst du nicht mehr mit „der Architektin“ oder „dem Steuerberater“ – sondern mit dem Menschen.

Ich bin davon überzeugt, dass genau das der Weg ist, um auch im eigenen Leben mehr Verbindung und Sinn zu finden.

Was nimmst du dir vor? 

Worüber willst du dich bei deiner nächsten Veranstaltung lieber unterhalten?

Alles Liebe, 
Sandra

P.S. Wenn du dich für ein Purpose Coaching interessierest, buche dir zuerst ein Kennenlerngespräch. Da lernen wir uns kurz kennen und schauen, welcher Modus für dich der Beste ist.