Wie du es schaffst dich authentisch zu zeigen, auf deine Energie zu achten und Freude am Netzwerken auf Events zu haben. Dafür habe ich in diesem Blogbeitrag 6 nützliche Tipps und Erfahrungen gesammelt, wie Netzwerken gut gelingen kann und Spaß macht und was ein absolutes No Go für mich ist.

Es geht nicht darum zu gefallen, sondern es geht um Verbindung.

Letzte Woche war ich zum 3. Mal in Folge beim MACHN Festival in Leipzig dabei und bin erneut ganz beschwingt und „angeknipst“ wieder gekommen. Business trifft Technologie, trifft Kunst und Kultur, heißt es auf der Website. Es gibt Inputs, Workshops, aber auch Pitch Präsentationen von Start-ups und Initiativen aus der Region, die aktiv die Zukunft gestalten wollen. Die Stimmung ist mega aufgeladen und “einfach mal Machen” trägt sich so durch. Das Gelände der alten Baumwollspinnerei in Leipzig und DJs versüßen die Atmosphäre noch dazu.
Ich liebe es Leute zu treffen, neue kennenzulernen und finde es einfach inspirierend und gerade in diesen Zeiten stimmt es mich auch zuversichtlich.

Ohne Reden kommst du aber auch auf einem Event namens MACHN nicht weit. Wie kann das gut gelingen?

Über Extraversion und Introversion - wie geht es dir auf Events?

Bist du eher extravertiert? Dann liebst du wahrscheinlich solche Events und stützt dich einfach rein ins Getümmel? Oder bist du eher introvertiert? 
Dann wirst du dich wahrscheinlich eher unwohl fühlen, in einer größeren Gruppe einfach drauf los zu reden oder dich einzumischen in eine bereits laufende Diskussion?


Extraversion ist ein spannendes Persönlichkeitsmerkmal und fragt salopp danach, ob du deine Lebensenergie aus dem Kontakt mit Menschen beziehst oder aus dem mit dir allein sein. Es bewegt sich auf einem Kontinuum von Introvertiert bis Extravertiert. Das heißt es ist nicht an oder aus. Wo würdest du dich einordnen?

Die meisten Menschen sind Mischtypen und ich glaube, dass es auch Tagesform-abhängig ist und auf den Kontext ankommt, wie sehr ich Lust auf Menschen habe oder eben nicht. Und wie immer kann man es natürlich nicht allein betrachten, sondern hängt auch mit anderen Faktoren zusammen, z.B. wie gut steht es um andere Bedürfnisse gerade usw.

Doch wir wollen ja Kontakte knüpfen auf so einem Event, oder? 

Wie kann Netzwerken gelingen und Spaß machen?

Tipp 1: Wer bist du?

Nutze jede Gelegenheit. Beobachte, wer wo alleine rumsteht und dann sprich die Person einfach an. Ich sage inzwischen einfach „Hallo, wer bist du?“. Witzig ist, was dann passiert. Die meisten Menschen nehmen das total dankbar an und erzählen, erzählen, erzählen… 😉 Sie erzählen ganz selbstverständlich, was sie machen, arbeiten, wo sie leben, warum sie auf dem Event sind, wen oder was sie suchen und erwarten. Das bringt mich aus Coach-Sicht natürlich zu der Frage: Wer bist du, wenn du dich nicht definierst über dein Tun im Außen, deine Rollen oder deine Jobbezeichung.
Wer bist du, ohne deine Arbeit?

Ein guter Gesprächseinstieg ist auch auf etwas Inhaltliches Bezug zu nehmen: „Welche Aussagen aus dem Vortrag eben sind bei dir hängen geblieben?“ Oder „Was waren deine Highlights heute?“ , „Hast du den Aussteller Robin Baumgarten schon besucht, seine Installation zum Quantenteilchen-Simulator hat mich so fasziniert.“ oder so ähnlich.

WING-Mensch sein - Netzwerken Tipp 2

Du kennst bestimmt diese meist peinlich dargestellte Szene à la How I Met Your Mother: tipp tipp auf die Schulter, „Hey, kennst du eigentlich schon Ted?“ und dann verschwindet die Person, die den Kontakt angebahn hat. Zurück bleiben 2 verschreckte, leicht peinlich berührte Menschen, die nicht wissen, was sie sagen sollen.


Eine gute Wing-Frau sein – das kann ich im Privaten und im Geschäftlichen total gut, wie ich mittlerweile ohne rot zu werden, sagen kann. Zwei verheirate Paare in meinem Bekanntenkreis sind der Beweis. 😉 


Und auch im Business-Kontext gelingt es mir total gut. Z.B. war ich mal auf einem Co-Founder Speed-Dating, und habe dort auf einen Schlag 30 Menschen kennengelernt und instant dort Menschen „verkuppelt“ die in ähnlichen Feldern unterwegs waren oder gezielt Gesuche geäußert hatten.

Auch ein kleiner Stein schlägt große Wellen, denke ich mir dann immer. 
Wer weiß, wen die Person wieder kennt und weiter empfehlen kann. Manchmal ergeben sich Synergien, die vorher gar nicht zu ahnen waren. <3

Wenn du das auch mal ausprobieren willst, es hilft, wenn du den Menschen beim „Verkuppeln“ eine kurze inhaltliche Einleitung mitgibst. Das erleichtert den beiden Menschen dann den Gesprächseinstieg. Du kannst sie kurz namentlich vorstellen oder erwähnen, woher du die beiden kennst, oder anteasern, warum du gerade denkst, dass die beiden mal miteinander sprechen sollten. Wenn das noch nicht reicht, kann hilfreich sein, wenn du die beiden direkt fragst, wie der aktuelle Stand ist und wonach sie gerade auf der Suche sind.

Tipp 3 - es geht nicht darum gemocht zu werden

Es geht nicht darum, dass dich jeder mag oder du neue Freundschaften schließt auf einem Business-Event. Es geht eben um Business, Inspiration und Kontakte. Du musst dir auch nicht aus Höflichkeit ein ewiges Gespräch ans Bein binden lassen oder ab da den ganzen Tag zusammen abhängen. Wenn du weiter ziehen willst, sag das einfach freundlich. Wir müssen doch alle üben unsere Bedürfnisse zu hören und ihnen auch zu folgen, gute Übung. Vielen Dank für das Gespräch oder eine neue Sichtweise.

An der Stelle kann ich auch das Buch: “Du musst nicht von allen gemocht werden.”empfehlen.

Tipp 4 fürs Netzwerken - Nimm dir nicht zu viel vor.

Wie in Tipp 3: achte auf deine Bedürfnisse. Manche Leute vergessen an solchen Events sogar aufs Klo zu gehen. Nimm dich mal raus, wenn du merkst, es ist grad ganz schön viel.
Für mich war es dieses Mal total angenehm, einfach mal eine halbe Stunde an einen Stand zu gehen und mit den Aussteller:innen dort zu Fachsimpeln, ohne dabei auf den Plan zu gucken, welche Session ich dadurch gerade verpasse. 
Dabei habe ich wieder so eine inspiriernede Entdeckung gemacht: den 2nd Hand Baumarkt Material Buffet in Leipzig. Wie genial!

Auch wenn du eher schüchtern bist, dann nimm dir erstmal nur vor eine oder zwei neue Kontakte zu knüpfen. Oft steht uns unser Anspruch im Weg. Es geht ja nicht darum den ganten Tag super intensive Gespräche zu führen. Oftmals ergibt sich das eine durch das andere, z.B. in der Ticketschlange. Dort habe ich eine super sympathische Frau kennengelernt und so die Wartezeit angenehm überbrückt.

Sei neugierig und höre zu, aber nicht nur - Netzwerken Tipp 5

Zuhören ist eine Kunst. Erst letztens ist mir der Spruch wieder begegnet, dass es leider so oft nur darum geht, gleich wieder selbst was Schlaues sagen zu können, als wirklich Hinzuhören, was das Gegenüber sagt. Ein großes Übungsfeld. 

Dennoch nutze gerade beim Netzwerken die Gelegenheit von dir zu erzählen! Du weißt nie, wer das wieder weiter erzählt und für wen es mal nützlich sein könnte, dass dich jemand weiter empfiehlt. Das gilt nicht nur für Selbstständige.

Was machst du, wenn dein Gegenüber die ganze Zeit von sich erzählt, aber keine Gegenfrage kommt? 

Du bist nicht darauf angewiesen, dass dein Gegenüber “zurück “fragt, wer du bist und was zu machst. Erzähle es einfach von dir aus. Nimm gern Bezug auf das Gesagte, knüpfe an, so kann sich ein wirklich interessantes Gespräch ergeben.

Tipp 6 - No Go beim Netzwerken

Zum Schluss noch ein Tipp, den du bitte nicht nachmachen sollst. Eigentlich selbstverständlich, wie ich finde, begegnet mir aber dennoch immer wieder.
Wenn meist Männer einfach die Visitenkarte hinhalten und dann zum Essen „ausführen“ wollen. Red Flag beim Business Netzwerken. Siehe oben, da habe ich 5 Tipps für leichte Netzwerkgespräche aufgelistet. 

Ich finde es viel schöner, wenn sich spannende Gespräche ergeben, die auch inhaltlichen Bezug haben oder klar mit der Intention geführt werden, Menschenoffen zu sein und Kontakte zu knüpfen, nicht “nur” Daten zu wollen – unabhängig davon wie sich ein Kontakt später weiter entwickelt.

Was sind deine Gold-Nuggets aus diesem Netzwerken-Impuls?

Wer aufmerksam gelesen hat, wird in der Frage den Tipp 1 wieder erkannt haben.

> Nutze die Gelegenheit doch gerne dich ein wenig zu reflektieren: bist du ein Gruppen-Mensch oder ein Alleinsein-Mensch?

> Was funktioniert für dich gut auf Events? 

> Was ist dir beim Netzwerken besonders wichtig?

> Welche Tipps fallen dir noch ein?

 

Reden und Machen gehören halt zusammen. 😉

Frohes Netzwerken,
wünscht Sandra